Wir lieben Kirschen. Dieses Jahr gab es wirklich super viele schmackhafte Kirschen von toller Qualität, dass wir sie in vielseitiger Weise zu verarbeiten suchten. Um die Mengen an Kirschen zu nutzen, haben wir uns für die Verarbeitung zum Feinbrand interessiert. Da wir selbst nicht brennen, mussten wir zuerst einen Dienstleister finden, der unsere Kirschmaische brennen würde.

Bei unserer Suche im Umfeld haben wir die Whisky-Manufaktur in Zeitz ausfindig gemacht und erstmal das Vorgehen besprochen.

Zuerst musste die Kirsche richtig süß sein, damit sie auch Alkohol und Aromen entwickelt. Nach der Ernte und dem Entsteinen reifte die Maische in unserem Keller heran. Als sie es auf etwa 8% Vol. alc brachte, konnten wir einen Termin zum Brennen verabreden.

Am 11. Juli 2025 war es soweit und wir fuhren mit der Maische nach Zeitz.

Hier gibt es nun einen kleinen Einblick in den Ablauf des Brennens:

Zuerst wurde alles in den Brennkessel gepumpt. Braumeister Daniel Rost und sein Mitarbeiter befüllten dazu einen 90 Jahre alten und damit wohl einen der ältesten und letzten aktiven Brennkessel dieser Größe mit der Kirsch-Maische. Mit Heißdampf wurde nun die Destillation begonnen bis die Maische kochte. Der Rohbrand fließt in einem mehrfach umhüllten Röhrchen aus dem Kessel. Die Menge wurde dabei auch zollrechtlich erfasst.

Danach wurde der Rohbrand in einem Kupferkessel mit mehreren Destillationsstufen weiter verfeinert. Für den Feinbrand wurden die ersten scharfen und Methanol enthaltenden Mengen abgeschieden. Der Mittellauf und die mandelartigen Kernaromen wurden danach aufgefangen. Im Nachlauf aufkommende Fuselöle wurden dann wieder getrennt abgelassen.

Mit einem wunderbaren Kirschduft in der Nase nahmen wir den ersten Feinbrand von Hof23 mit nach Hause. Vielen Dank an Daniel Rost und sein Team für diesen interessanten Tag in der Brennerei.

Der Feinbrand muss sich nun noch etwas harmonisieren und stehen, ehe er genussbereit und verkaufsfertig ist. Seien Sie gespannt auf das Ergebnis.